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Aus Büchern lernen?

Konsumiere ich Wissen oder lerne ich?


Wir hatten in der Runde neulich eine interessante Diskussion darüber wie man Wissen verarbeitet. Eigentlich ging es um Lernende Organisationen. Je länger ich zuhörte dachte ich mir, dass ist doch immer so......


Bevor ich heute anfing zu schreiben habe ich gedacht, nun ja lernen in der Schule nehme ich raus..... Wieder falsch - denn grundsätzlich läuft es immer gleich - ich höre etwas, verstehe es (irgendwann), übe es und habe es gelernt. Wenn ich es dann auch noch weitergeben kann - dann habe ich es verinnerlicht.


Wenn ich in Beraterfunktion bin sage ich immer vormachen - nachmachen - üben. Es ist nämlich völlig egal woher das Wissen kommt - es einfach so entgegennehmen und NICHTS damit machen führt dazu, dass man es vergißt oder ähnliche Bücher mehrfach kauft, sich Sachen immer wieder runterlädt oder ansehen muss und sich dann wundert, dass man das doch schon mal gelesen (etc.) hat. Ja - gelesen schon - aber nicht verarbeitet oder verstoffwechselt - wie auch immer man es bezeichnen möchte.


Diese Info ist ja nun erstmal keine weltbewegende Erkenntnis. Wenn man jedoch davon ausgeht, dass wir alle ganz, ganz viel gelesen (um bei dem Beispiel zu bleiben) und weniger verstoffwechselt haben, dann kann es schon zu einer größeren Nummer werden. Es ist auch ganz witzig, dass einem meiner Gesprächspartner mit einem Mal ein Licht aufging – man konnte es richtig sehen. 😊


Mir hat mal eine Kabbalah Lehrerin vor einigen Jahren gesagt, „Du hast alle Informationen mach was damit - setze sie ein. Lebe, dass was du gelesen hast und lerne.“


Die Frage ist also wie integriere ich es in meinem Alltag.

Wenn ich jetzt wieder an die Lernende Organisation denke, suche ich mir Mitwisser, gebe es kund und wenn die Adressaten auf Empfang stehen, machen wir zusammen was Gutes draus. Hört sich einfach an – ist es aber erst wenn man mit viel Enthusiasmus und Vertrauen in den Prozess und an das Thema herangeht.


Wenn ich z.B. an Glaubenssätze denke, die ich verändern will, dann nehme ich sie mir vor und bedanke mich bei ihnen, denn sie haben mir bis zu einem Punkt gutgetan. Nur weil sie jetzt gehen können, heißt es ja nicht, dass es keine Berechtigung dafür gibt. Aber wie mit allem ist es immer so, dass die neue Information erst in unseren neuronalen Datenstrom aufgenommen werden muss. Das heißt der Körper muss mit, er muss es auch wollen und gutheißen. Es muss für ihn erkennbar gut sein. Wie geht das?


Ich habe mir z.B. vorgenommen über andere Menschen nicht mehr zu urteilen. Das trainiere ich, indem ich mit einem Mal merke, dass ich es tue - jemanden verurteilen oder über jemanden urteilen - und sage "stopp, ich will das nicht mehr". Manchmal ist es auch richtig es laut zu sagen, manchmal macht es mehr Sinn es nur zu denken.... Vor einige Jahren habe ich mein geistiges Team gebeten mir doch mal ein Zeichen zu schicken, wenn ich wieder urteile, damit ich es schneller merke. Ich fing dann ständig an zu stolpern, wäre fast einmal eine Treppe runtergesegelt und es dauerte dann etwas bis ich merkte, dass das ein Zeichen war......und musste herzhaft lachen. Wir haben uns dann auf einen Gedanken geeinigt, der mir in dem Moment in den Sinn kommt.


Also das mit dem Ändern solcher über Jahrtausende geübten Glaubenssätze, die gefühlt in der DNA verankert sind, ist in der Regel ein lebenslanger Prozess, denn es werden uns immer wieder Fallen gestellt, in die wir hineintappen können.


Was es braucht ist ein geschärftes Bewusstsein, damit die Zusammenhänge klar werden. Der Wille zum Lernen und das Durchhaltevermögen, weil alles andere noch länger dauert. Ein schöner Satz, der zu jeder Art des Lernens passt.


Wenn ich an meine eigene Entwicklung denke, dann hatte jeder Entwicklungssprung fast immer damit zu tun, das sich etwas aufbaute, Druck, Emotionen, Gefühle, es geht mir schlecht, etc. Dann muss das Kamel durchs Nadelöhr und es wird alles gut. Das hört sich furchtbar an höre ich ab und zu – kann man üben und sollte man dann als Erfolg feiern.


Was auch damit einher geht und nicht zu unterschätzen ist, ist die eigene Veränderung. Man wird ruhiger, ruht mehr in sich, ist resilienter, kurzum wir haben Dinge abgehakt, die wirklich gehen können. Es kann auch sein, dass man sein Umfeld verändert. Nicht jeder kann mit der neuen Ina umgehen und auch Ina will dann nicht mehr jedem um sich haben. Aber ich sage euch, dass ist bei näherer und längerer Betrachtung ein Segen.


Diese Prozesse einzuleiten und/oder zu begleiten ist ein Teil meiner Coaching-Arbeit. Wir identifizieren das Problem, klären die Rundumbefindlichkeiten und beginnen dann es über das Fühlen anzunehmen und zu transformieren. Dabei helfen uns Herz, Geist und Körper. Wenn sich dann erstmal Erleichterung zeigt, ist der Damm gebrochen und wir erkennen, dass wir uns freier und leichter fühlen.


Meine Kunden sind da auch schon flott unterwegs, aber freuen sich auch wenn sie über ihre Erfolge berichten können und nach und nach den Prozess eigenständig übernehmen. Ein größeres Geschenk kann man mir nicht machen.



Gehabt euch wohl

Lieben Gruß

Ina

 
 

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