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Schein oder Sein

Eigentlich heisst diese Geschichte - Kleider machen Leute!


Was macht man wenn man sich innerhalb einer Organisation um einen Job bemüht und keine ordentliche Antwort bekommt. Bei mir stellte sich damals heraus, dass mein Thema meine Kleidung war. Ich habe mich für eine Bankerin, die in den 80ern in New York arbeitete nicht "richtig" gekleidet. Langweilige Kostüme waren angesagt. Da ich bei einer deutschen Bank arbeitete war es anfangs kein Thema, aber dann. Also lief ich los und und kaufte ein und trug sie fleißig. Knapp 6 Monate später hatte ich den Job und wurde dann auch bald befördert.

Man meinte, ich hätte mich ja so positiv verändert. Hallo! Es waren nur die Kleider. Ich war immer noch dieselbe.


Aber das ist noch nicht das Ende - ich feierte und kaufte mir ein Kleid in einem knalligen Grün. Was war ich die grauen und blauen Kostüme leid.

In meinem wunderschönen Kleid begegnete ich einem meiner Widersacher (zum Thema mobbing ein anderes Mal mehr) und Co-Abteilungsleiter. Er stemmte die Arme in die Hüften und sagte mit hochrotem Kopf: "Frau Rathje, sieht so eine Prokuristin der xxxbank aus?" Ohne auch nur darüber nachzudenken antwortete ich: "Herr Sch..... ich stehe vor Ihnen."

Nun denn, er drehte sich um und stapfte davon."


Was soll man dazu sagen? Wir werden nicht als wir selbst akzeptiert sondern es gibt Vorstellungen denen wir genügen sollen. Heute werden wir kleidungsmäßig ja immer gelassener, aber ähnlich grundsätzliches gibt es noch.


Es ist mir immer schwer gefallen Autoritäten einfach so zu akzeptieren. Ich hatte immer ein Vorgesetztenproblem. Das war im Job manchmal anstrengend, denn ein Chef musste sich bei mir den Respekt genauso verdienen wie alle anderen Menschen. Das hat nicht immer geklappt, denn ich war mit diesen Typen häufig nicht einer Meinung. Das wurde auch immer deutlich. Da half es auch nicht wenn man gut im Job war. Keiner hat uns je gesagt, dass das Leben gerecht ist.


Daher dürfen wir uns heute mit dem Genderthema, verschiedenen Nationalitäten und dem Rassismus - alles gleichzeitig - auseinandersetzen. Alles um uns zu zeigen, das es egal ist welche Hülle wir haben. Wichtig ist, das drinnen ein Mensch ist. Das muss reichen.


Toleranz ist gefragt. Wir alle haben unseren Platz hier und sollten auch so gesehen werden. Leider ist diese Teilen und Herrschen lange lange Zeit unser täglich Brot gewesen.

Eine ganz alte Denke - in einer Zeit in der Kooperation und der faire Austausch in einem agilen Unternehmen wichtig sind. Über den Tellerrand hinaus zu denken, keine Berührungsängste zu haben, das bestmögliche Ziel im Blick und sein Bestes zu tun, war zu der Zeit in meinem Umfeld eher ungewöhnlich. Aber ich kann es auch heute immer noch empfehlen. So war und bin ich immer im Reinen mit mir.


Heute versuche ich viel gelassener an diese Themen heranzugehen und den anderen leben zu lassen, nicht zu urteilen. Wenn es aber großen Widerstand gibt, dann mag ich ihn in Frieden ziehen lassen und versuche ich mich von dieser Person fernzuhalten. Ich muss nicht jedem gefallen und mir muss nicht jeder gefallen.


Aber jeder hat seinen Platz hier auf dieser schönen Erde.


Bis die Tage

Ina






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